Karin Scherer
14. Feb. 20236 Min.
Mal Hand aufs Herz: Wie oft hast du des lieben Friedens willen schon JA gesagt, obwohl es in dir laut NEIN schrie?
Du hilfst Menschen, die jedoch nie wirklich für dich da sind.
Du machst Botengänge, obschon du selbst noch unendlich viel zu erledigen hättest und bereits spät dran bist.
Du wehrst dich nicht, wenn andere verletzend, herablassend und unachtsam mit dir umspringen.
Du stellst die Wünsche und Bedürfnisse anderer über deine eigenen.
Du verbringst Zeit mit Menschen, die dir nicht gut tun und Energie ziehen.
Du behältst deine Meinung für dich, um Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Diese Liste könnte ich unendlich so weiterführen und ich bin mir sicher, dass auch dir spontan noch einige Beispiele dazu einfallen würden.
Und wie geht's dir in solchen Situationen? Fühlt sich das gut für dich an? Oder spürst du, wenn du ganz ehrlich mit dir bist, dass dich dieser Verrat an dir selbst viel Kraft und Energie kostet. Schlimmer noch: es raubt dir immer mehr die Achtung vor dir selbst.
Du spürst und weisst ganz genau, dass dir das alles nicht gut tut und dennoch schaffst du es irgendwie nicht, aus deinem jahrelang antrainierten Verhaltensmuster auszusteigen.
Auch mit Feng Shui schaffst du es nicht im Null-Komma-Nichts deine Durchsetzungskraft von 0 auf 100 zu steigern. Diesen Zahn muss ich dir an dieser Stelle gleich mal ziehen.
Unter deinem Bedürfnis es allen Recht machen zu wollen liegen tief verborgene Glaubenssätze. Wahrscheinlich bekamst du als Kind nur Aufmerksamkeit und Lob, wenn du ganz "lieb" warst. Das heisst: wenn du immer schön gemacht hast, was von dir verlangt wurde. Vielleicht hattest du auch eher unsichere Beziehungen mit deinen Bezugspersonen. Dies ist in narzisstischen und missbräuchlichen Haushalten meist der Fall. Es muss jedoch nicht in jedem Fall so dramatisch gewesen sein. Oft reicht es auch schon, wenn ein Elternteil (oder beide) eher unbewusst, sprich unreflektiert, unterwegs war und selbst über ein eher geringes Selbstwertgefühl verfügt hat. Solche Menschen werden dann sehr schnell unsicher und fühlen sich bei Gegenwind überfordert. Als Folge davon geben sie ihren inneren Druck, den sie dann verspüren, direkt an ihr Umfeld weiter. Das bedeutet, dass sie unter Umständen schnell laut werden, launisch sind und keine Widerworte akzeptieren können.
Als kleines Kind war dir jedoch nicht bewusst, dass die Erwachsenen in deinem Umfeld aus ihrer eigenen Unzulänglichkeit heraus so reagiert haben. Du dachtest immer, dass du fehlerhaft bist. Dass du Schuld hast und etwas falsch an dir ist. Das ist jedoch nicht der Fall.
Jedes Kind ist gut und richtig so wie es ist, mit all seinen Gefühlen. Auch du warst das. Und bist es noch!
Nun, wie kannst du das jetzt angehen mit deiner Durchsetzungskraft?
Hier die 3 wichtigsten Punkte für den Anfang deines Weges zu dir selbst:
Wohnbereiche
Unser Wohnumfeld steht in direktem energetischen Austausch mit unserer eigenen Energie. Das bedeutet, dass Disharmonien in deinem Zuhause in dir ein unharmonisches Gefühl auslösen, genauso wie sich umgekehrt Disharmonien in deinem Wesen in deiner Wohnung widerspiegeln.
Nimm dir deswegen deinen Grundrissplan einmal zur Hand und schau nach, was sich im Zentrum sowie im Nord-Westen deines Zuhauses befindet.
Welche Räume findest du dort?
Wie sehen sie aus? Wie fühlen sie sich an?
Mit welchen Adjektiven würdest du sie beschreiben?
Ist es eher ordentlich oder chaotisch?
Welche Pflanzen stehen dort?
Als erstes möchte ich dir wärmstens ans Herz legen, in diesen beiden Bereichen mal gründlich aufzuräumen und auszumisten. Damit bringst du allenfalls festsitzende, stagnierende Energie wieder zum fliessen. Allein dies kann in dir schon einiges bewirken.
Dein Wohnungszentrum steht mit deiner eigenen Mitte in Verbindung. Wenn dich Streitsituationen schnell aus der Fassung bringen und du Mühe hast, dich mit dir selbst und deiner Mitte, deinem Bauchgefühl, zu verbinden, dann wirf jetzt unbedingt einen genaueren Blick auf diesen Bereich.
Im Zentrum sollte genügend Platz sein, um sich frei bewegen zu können. Ungünstig sind hier Ecken und scharfe Kanten, Nasszellen oder Pfosten. All diese Dinge schwächen die Energie. Auch spitzblättrige Pflanzen sollten hier nicht stehen. Befindet sich ein Vorratsraum an dieser Stelle, dann sorge unbedingt für gute Ordnung.
Es ist wichtig, dass du mit dir selbst, deinem Innern, deinen Gefühlen und Bedürfnissen verbunden bist, dass du spürst, was dir wirklich gut tut und was nicht, um dann klar nach aussen treten zu können.
Wende dich danach dem Nord-Westbereich zu. Dieser steht mit deiner Durchsetzungskraft, deiner Kompetenz, Autorität und Klarheit in Verbindung. Auch hier solltest du mit Ordnung für klare Verhältnisse sorgen. Da diese Himmelsrichtung mit dem Element Metall verbunden ist, stärkst du sie, indem du die Farben Weiss und Grau einfliessen lässt. Ebenso wirkt alles was glänzt, aus Metall ist oder eine runde Form hat stärkend. Hier sollten keine Bilder von Menschen hängen, die dir das Gefühl geben schwach und unterlegen zu sein. Besser sind Bilder, die für dich deine Ziele symbolisieren oder dich an deine eigene innere Stärke erinnern. Auch passend sind Bilder von starken Persönlichkeiten, die dich inspirieren oder motivierende Spruchkarten.
Unterstützung durch Düfte
Mit Hilfe ätherischer Öle kannst du dich selbst dabei unterstützen, deine Gefühle und Emotionen in Balance zu bringen. Dazu empfehle ich dir besonders die Öle Balance, Ylang Ylang, Anchor und Align. Die letzten beiden Öle sind Teil der Yoga Collection.
Anchor unterstützt dich dabei, deinen Geist und Körper zu beruhigen. Es hilft dir dabei, dich mit dir selbst und deiner Umgebung in Verbindung zu setzen und fördert das Gefühl von Ruhe und Mut.
Align hilft dir dabei, dir selbst wieder mehr zu vertrauen und dich entspannt zu fühlen. Es fördert den Fokus und deine Entschlossenheit und schenkt dir ein Gefühl von Harmonie und Vertrauen.
Balance begünstigt mentale Ruhe und Ausgeglichenheit. Wenn du nervös bist, kann es dir helfen, dich wieder zu beruhigen, dich zu erden und dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Ylang Ylang ist das Öl des inneren Kindes. Es kann dir eine wertvolle Unterstützung bei deiner inneren Arbeit sein und dir helfen, dich wieder mit deinem eigenen inneren Kind zu verbinden.
All diese Öle kannst du als Raumduft verwenden, indem du sie mittels Kaltdampfdiffuser vernebelst. Du kannst sie dir aber auch auf die Fusssohlen, die Pulspunkte an den Handgelenken oder am Hals geben oder aber auf das Herz-Chakra und den Sorlarplexus auftragen.
Einerseits kannst du sie bei Bedarf in für dich stressigen Situationen anwenden. Du kannst sie andererseits aber auch in deine tägliche Routine (als Körperduft oder zur Begleitung deiner Meditationen) mit einfliessen lassen.
Besonders schön finde ich es auch, die Öle abends im Schlafzimmer zu vernebeln. So begleiten sie dich bei der Aufarbeitung des Tages, schenken dir Ruhe vor dem Einschlafen und unterstützen in der Nacht dein Unterbewusstsein dabei, alte Glaubenssätze zu lösen.
Innere Arbeit
Bei all diesen Tools, die dich von "aussen" stärken und unterstützen kommst du nicht umhin einen genaueren Blick in dein Inneres zu werfen. Die Hilfestellungen im Aussen werden in dir einen Prozess in Gang setzen und dich dabei unterstützen. Doch sie nehmen dir nicht die gesamte Arbeit ab.
Deiner Angst vor einem klaren NEIN liegen Ursachen zu Grunde, die höchstwahrscheinlich in deiner Kindheit zu finden sind.
Nimm dir in einem ruhigen Moment etwas Zeit. Schliesse deine Augen und konzentriere dich für ein paar Minuten nur auf deinen Atem. Spüre, wie die Luft durch deine Nase einströmt, deine Lungenflügel füllen und wieder ausströmt. Versuche mit jedem Atemzug etwas tiefer zu atmen.
Gib dir dann einen Tropfen Ylang Ylang in die Hand, reibe die Handflächen aneinander und halte sie dir vor deine Nase. Atme den Duft mit geschlossenen Augen ein paarmal tief ein.
Dann schnappst du dir einen Stift und ein Blatt Papier. Schreib dir alles ungefiltert auf, was dir beim Durchgehen der Reflektionsfragen durch den Kopf schiesst.
Wie fühlst du dich, wenn du JA statt NEIN sagst?
Wie fühlst du dich, wenn jemand deine Grenzen missachtest?
Wo in deinem Körper lokalisierst du diese Gefühle?
Was könnte schlimmstenfalls passieren, wenn du Grenzen setzt?
Ist diese Angst real?
Welche Gedanken schiessen dir dabei durch den Kopf?
Was fühlst du körperlich? Ist dir heiss? Kalt? Wie steht es um deinen Puls? Deinen Herzschlag?
Woher kennst du diese Empfindungen aus deiner Kindheit? In welchen Situationen hast du dich schon so gefühlt?
Wichtig ist an dieser Stelle, dass du dir bewusst vor Augen führst, dass du damals noch klein warst und von deinen engsten Bezugspersonen abhängig, als sich diese Gefühle und Gedanken bei dir eingeprägt haben. Als Kinder wollen wir es den Erwachsenen recht machen. Wir wollen gefallen und geliebt werden. Oft lernen wir da schon früh, dass wir ein "braves Mädchen" oder ein "guter Junge" sein müssen, um Aufmerksamkeit und Zuneigung zu bekommen.
Doch nun bist du erwachsen und kannst selbst für dich sorgen. Auch wenn dich jemand gerade nicht super findet bist du sicher.
Jemand der dich wirklich mag (oder gar liebt) akzeptiert und respektiert auch ein Nein von dir. Indem du ein Nein aussprichst und die Reaktion deines Gegenübers beobachtest, erfährst du ganz viel über die Beschaffenheit eurer Beziehung. Indem du mehr und mehr zu dir und deinen Grenzen stehst, ziehst du auch zunehmend Menschen in dein Leben, die dich genauso lieben und akzeptieren wie du bist. Jedes Nein zu andern, ist ein Ja zu dir selbst. Mit jedem Nein, das du aussprichst, machst du dein Ja wertvoller.
Ich wünsche dir auf deinem Weg zu dir selbst und deiner inneren Stärke von Herzen alles Gute.
Wenn du dabei gerne meine Unterstützung hättest, melde dich sehr gerne bei mir.
Alles Liebe
Karin