Karin Scherer

16. Apr. 20194 Min.

Das Ding mit der Dankbarkeit

Ich stolpere momentan ganz häufig über das Wort Dankbarkeit. Sei es in Büchern, auf Facebook oder Instagram: Überall wird die Wichtigkeit dieser einen Emotion betont.

Wieso ist Dankbarkeit so wichtig? Weshalb lohnt es sich, dieses Gefühl vermehrt in sein Leben zu integrieren?

Ich ging der Sache für dich ein wenig auf den Grund:

Dankbarkeit gehört zusammen mit Freude, Einheit, Akzeptanz, Liebe und Mitgefühl zu den höheren Emotionen. Wenn du tiefe Dankbarkeit empfindest, bringst du dich und deinen Geist in eine höhere Schwingung. Diese wiederum erzeugen einen stetigen, kohärenten Herzschlag, welcher Auswirkungen auf alle anderen Körpersysteme hat.

Im Gegensatz dazu bringen dich Emotionen wie Angst, Wut, Frust, Eifersucht, Stress, Konkurrenzdenken oder auch Scham in tiefere Schwingungsfrequenzen.

Zwischen Herz und Gehirn befinden sich mehr Nervenverbindungen als zu allen anderen Körpersystemen.

Jeder Gedanke, den ich denke, wird im Herzen zu einer Emotion umgeformt. Diese wird als elektromagnetischer Impuls ans das zentrale Nervensystem sowie das Hirn weitergeleitet. Das Gehirn veranlasst daraufhin die Ausschüttung entsprechender chemischer Substanzen in den Körper. Dies wird als Gefühl wahrgenommen, welches dazu führt, dass ich weitere Gedanken mit entsprechender Schwingungsfrequenz denke. Es entsteht ein Kreislauf.

Wenn ich mir also Sorgen mache, dann veranlasst mein Herz, dass das Gehirn chemische Substanzen in meinen Körper ausschüttet, welche meinen Körper in Alarmbereitschaft versetzen: erhöhter Herzschlag, geweitete Pupillen, flachere Atmung etc. Das regt mich dazu an, mir noch weitere Sorgen zu machen, da mir mein Körper zu verstehen gibt, dass im Aussen Gefahr droht. Eine negative Spirale hat eingesetzt.

Dabei wird meinem unsichtbaren energetischen Energiefeld rund um meinen Körper Energie entzogen.

Hält dieser Zustand nur kurz an, ist dies kein Problem. Bei Dauerstress aber, wird dem Energiefeld um den Körper permanent Energie abgezapft, welche für das Wachstum und die Reparatur in der Folge nicht mehr zur Verfügung steht. Dies führt zu ernsthaften gesundheitlichen Konsequenzen.

Kultiviere ich jedoch die höheren Emotionen, so wird das energetische Feld um mich herum genährt, es weitet sich. Herz-Hirn-Kohärenz entstehen, der Körper repariert sich.

Das hat alles mit deiner Schwingungsfrequenz und dem Gesetz der Anziehung zu tun. Wenn du ständig niedrig schwingende Emotionen fühlst, strahlst du das aus, was wiederum im Aussen entsprechende Begebenheiten anzieht. (Gleich und Gleich gesellt sich gerne). Dadurch fühlst du dich in deinen Emotionen und deiner Weltanschauung bestätigt.

Mit den hochschwingenden Emotionen ist es zum Glück genau so!

Leider scheinen diese höheren Gefühle oft zufällig und von aussen beeinflusst zu sein. Bin ich also ein Opfer der Umwelt?

Nicht ganz. Um genau zu sein: GANZ UND GAR NICHT!

Dankbarkeit kann trainiert werden. Seit längerem schreibe ich jeden Abend mein Dankbarkeits- und Erfolgs-Journal. Darin halte ich fest, worauf ich stolz bin, was mir alles gut gelang, welche netten Begegnungen ich hatte, wofür ich dankbar bin und vieles mehr.

So erhöhe ich jeden Abend bewusst meine Schwingung und halte mir vor Augen, was an mir und meinem wundervollen Leben alles gut ist. Dadurch verschiebe ich den Fokus weg von allem, was mir vermeintlich fehlt und schlecht ist in meinem Leben (Mangeldenken), hin zu den positiven Gegebenheiten.

Du denkst jetzt vielleicht: "Jaja Karin, das ist ja gut und recht. Aber nicht alles im Leben ist immer nur schön und voller Sonnenschein. Manchmal gibt einem das Leben nun mal volle Breitseite."

Damit hast du sicherlich recht. Aber der Blick auf die Guten Dinge in deinem Leben lassen dich leichter durch schwierige Zeiten kommen. Ich spreche da aus Erfahrung.

Vor gut 3 Monaten verstarb mein Schwiegervater und vor kurzem nun auch noch mein Vater. Was gerade in mir vorgeht ist schwierig zu beschreiben. Da sind so viele unterschiedliche Gefühle in mir vereint.

Mein Vater und ich hatten zum Teil ein schwieriges Verhältnis zueinander. Bestimmte Dinge, die er getan hat, kann ich nicht nachvollziehen, stossen bei mir auf grosses Unverständnis und lösen Wut in mir aus. Doch gab es auch so viel Gutes.

Ich bin froh und dankbar darüber, dass ich am Tag vor seinem Ableben die Möglichkeit hatte, mich von ihm zu verabschieden und ihm noch einmal alles sagen zu können, was mir auf dem Herzen lag. Das war wichtig für uns beide. Ich werde zwar nie vergessen können, was er getan hat, doch konnte ich ihm aus tiefstem Herzen verzeihen. Wir konnten unseren Frieden schliessen. Was geschehen ist, bleibt in der Vergangenheit, belastet meine Gegenwart und Zukunft nicht mehr. Ich durfte ihm dabei helfen, die Angst vor dem Tod zu überwinden und seinen Seelenaufstieg schnell zu vollziehen.

Ich fühle grossen Frieden in mir, aber auch Trauer und Dankbarkeit. Er hat auch so viel Gutes für uns gemacht. Dies rückt nun wieder in den Vordergrund.

Auch in den traurigsten und schwierigsten Lebenssituationen finden sich Dinge und Gegebenheiten, für die man dankbar sein kann; Seien es wärmende Sonnenstrahlen, schöne Blumen am Wegrand, Vogelgezwitscher, die Möglichkeit sich Essen zu kaufen, Freunde oder auch einfach das freundliche Lächeln einer fremden Person.

Diese Art zu denken und das Leben zu sehen kann man lernen. Es ist wie ein Muskel, den man trainieren kann.

Ich weiss noch, als ich das zum ersten Mal gehört habe, habe ich nur müde gelächelt und gedacht: "Na, du kannst mir vieles erzählen. Du musstest ja auch nicht all das erleben, was ich durchgemacht habe." Doch war zugleich auch meine Neugier geweckt. Und als ich wieder einmal in einem meiner wunderbar vertrauten Tiefs steckte, hatte ich keine Lust mehr darauf. Also suchte ich ganz bewusst nach Dingen, für die ich dankbar sein konnte. Anfangs fiel mir das unglaublich schwer. Doch nach und nach wurde es einfacher und inzwischen ist es zur Gewohnheit geworden, zu einem meiner Persönlichkeitsmerkmale.

Das Leben ist schön und Fülle pur - man muss es nur sehen wollen!

Dadurch, dass du es schaffst, dich auf das Gute in deinem Leben zu konzentrieren, erhöhst du deine Schwingungsfrequenz, woraufhin dir immer mehr "Dinge" im Leben begegnen werden, die dich mit Dankbarkeit erfüllen. Dein Fokus bestimmt deine Wahrnehmung und letztendlich deine Gefühle!

Diese Erfahrung wünsche ich dir von ganzem Herzen.

Herzlichst

Karin Fallet-Hodel

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