Karin Scherer

25. Okt. 20183 Min.

Mit mehr Achtsamkeit durchs Leben -Was Achtsamkeit mit Feng Shui zu tun hat.

Wo man im Moment auch hinsieht, entdeckt man Bücher, Artikel, Zeichenblöcke, Wochenplaner, Agendas, spezielle Stift, Becher, CD's und dergleichen zum Thema Achtsamkeit. Wo man geht und steht wird man mit Merchandise-Produkten zu diesem Thema überhäuft.

Doch was bedeutet dieses Wort Achtsamkeit überhaupt? Muss ich nun wirklich all diese Sachen kaufen, alle Bücher lesen und stundenlang meditieren, um mehr Achtsamkeit in mein Leben zu bringen?

Nein! Natürlich nicht!

Klar kann dir der eine oder andere Artikel, Yoga oder Meditation dabei helfen, deine Aufmerksamkeit zu bündeln und dich zu fokussieren. Denn genau darum geht es bei der Achtsamkeit.

In der heutigen, sehr schnelllebigen Zeit entpuppt es sich als sehr schwierig mit den Gedanken jeweils genau bei DER Sache zu sein, die man gerade erledigt. Als arbeitende Mutter weiss ich das nur all zu gut! Ständig ist man dabei Listen abzuarbeiten. Tausend Dinge wollen am liebsten gleichzeitig erledigt, so viele Wünsche und Erwartungen erfüllt und Termine eingehalten werden. Da überlegt man während des Kochens schon, was am Nachmittag alles ansteht. Was in welcher Reihenfolge erledigt werden soll. Wie du alles irgendwie in diesen einen Tag packen kannst, nur um am nächsten Morgen wieder vor genau so vielen Aufgaben zu stehen und am übernächsten auch und am über-übernächsten sowieso! Dabei rasen die Gedanken im Kopf hin und her, und wollen sich auch am Abend, wenn du vielleicht mal kurz Zeit hast durchzuatmen, nicht beruhigen. Und dabei fragst du dich:

"Wo ist die Zeit nur geblieben? Ist das alles? Nennt man DAS Leben?"

Diese Gefühle zeigen sich, wenn du nicht bewusst lebst. Wenn du nicht präsent bist im Augenblick, diesen nicht mehr intensiv geniesst und mit deinen Gedanken immer irgendwo anders steckst.

Der erste Schritt zur "Besserung" ist Bewusstwerdung. Wenn ich mir der Sachlage nicht bewusst bin, dann kann ich auch nichts daran ändern!

Wenn du also merkst "In meinem Leben läuft diesbezüglich etwas schief", hast du bereits die erste Hürde gemeistert.

Nun beginnst du sukzessive kleine "Achtsamkeits-Inseln" in deinen Alltag einzuplanen. Das kann z.B. bedeuten, dass du dich darauf achtest während des Abwaschens mit deinen Gedanken AUSSCHLIESSLICH bei DIESER Tätigkeit zu sein: Du hörst wie das Wasser plätschert und der Schaum knistert, du spürst wie sich das Geschirr in deinen Händen anfühlt, wie das Wasser deine Haut umspielt, du riechst den Duft des Spülmittels. Nimm dir solch "kleine" Momente und mache sie mit deiner gesamten Aufmerksamkeit zu etwas Besonderem.

Ebenso kannst du es mit dem Kochen, Bodenwischen, Staubsaugen, der Gartenarbeit, dem Zähneputzen, Duschen etc. handhaben. Deiner Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Ich empfehle dir zu Beginn mit EINER achtsamen Tätigkeit pro Tag zu starten. Wenn du merkst, dass dir das gut gelingt, kannst du die Anzahl auch beliebig steigern. Versuche es möglichst ungezwungen in deinen Alltag zu integrieren.

Du fragst dich jetzt vielleicht, was das Ganze mit Feng Shui zu tun hat?

Na, eine ganze Menge!

Die Aufgabe von Feng Shui ist es, durch Veränderung der Raumgestaltung dessen Energie so zu verändern, dass die Bewohner gestärkt und gefördert werden. Menschen, die immer von einem zum andern hetzen verlieren dabei nur all zu oft das Gespür für sich selbst. Sie treten immer wieder die selben wohlbekannten Pfade platt ohne zu realisieren, dass sie sich damit keinen Gefallen tun. Sie tun sich dann auch schwerer mit Veränderungen.

Hier muss ich als Beraterin erst Erkenntnis und Bewusstwerdung schaffen. Anschliessend werden an strategisch ausgewählten Orten "Erinnerungs-Hilfen" platziert. Es werden Bereiche der Wohnung so gestaltet, dass sie dazu einladen zwischendurch inne zu halten und bewusst durchzuatmen und wahrzunehmen. Wer nämlich nur die schnelle, aktive Yang-Energie auslebt, der läuft Gefahr über kurz oder lang auszubrennen und sein Leben vor lauter Hektik zu verpassen. Wer will das schon?

Man braucht unbedingt auch die Yin-Energie. Diese ruhige, nährende und weiche Energieform. Nur wenn beide Energien im Gleichgewicht sind kann Entwicklung geschehen. Erst dann erlebt man ein Flow-Gefühl (alles fliesst und entwickelt sich ganz natürlich).

"Die Arbeit läuft dir nicht davon, wenn du deinem Kind den Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis du mit der Arbeit fertig bist..." (Chinesische Weisheit)

Lass nicht zu, dass sich die Arbeit zwischen dich und dein Leben drängt.

Herzlichst

Karin Fallet-Hodel

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