Karin Scherer

14. März 20183 Min.

Mit Yin und Yang zu einem Zuhause das dich zur Ruhe kommen lässt

Aktualisiert: 12. Juli 2022

Als Kunst des harmonischen Einrichtens schafft Feng Shui ein ideales Wechselspiel von frischer Energiezufuhr (= Feng) und geeigneter Energiesammlung (= Shui). Die Kunst dabei besteht darin das richtige Mass zu finden. Dies gilt sowohl für den Wohnraum sowie auch für das Arbeitsumfeld. Wenn dies gelingt, bedeutet das für den Menschen Wohlbefinden, Gesundheit und Erfüllung.

Doch wirkt diese fernöstliche Gestaltungskunst auch bei uns in Europa? Und wie setze ich das in meinem Zuhause um?

Um es mal ganz klar mit einem Wort zu sagen: JA!

Klar wirkt Feng Shui auch bei uns in Europa. Es ist unserer ursprünglichen Kultur gar nicht so fremd. Jede vorchristliche Kultur wusste um die Gesetzmässigkeiten der Energieflüsse in der Natur und richtete sich danach. Dieses Wissen nennt man "Geomantie". Feng Shui ist eine Form der Geomantie.

Die grossen Baumeister der griechischen und ägyptischen Antike waren genauso sensibilisiert wie die Kelten oder die alten Germanen. Für ihre Bauten und Zeremonien wählten sie stets besondere Plätze aus - sogenannte "Kraftplätze".

Anders als in China, blieben hier dem gemeinen Volk jedoch nur sehr beschränkte Möglichkeiten, sich die heilsamen Wirkungen harmonischer Energieflüsse zunutze zu machen, da das Wissen oft nur geheimen Bruderschaften vorenthalten blieb. Deswegen sind wir nun auf das Wissen aus anderen Kulturen angewiesen.

Die Erkenntnis, dass Seele, Geist, Körper und Umwelt sich gegenseitig beeinflussen und voneinander abhängen ist schon lange bekannt. Wo und wie wir wohnen beeinflusst unser Wohlbefinden, denn alles ist Energie. Alles ist mit allem verbunden und in stetem Austausch. Das hat nichts mit Esoterik zu tun. Das ist schlichte Quantenphysik!

In kühl eingerichteten und modernen "Designer-Wohnungen" fühlen sich immer weniger Menschen wohl. Schon gar nicht auf längere Zeit. Diese fördern nämlich Nervosität. Die darin wohnenden Menschen neigen dazu sich auszupowern, was die steigende Anzahl an Burnout-Patienten und -Patientinnen bestätigt.

Das Problem an dieser Architektur ist oftmals, dass einerseits ein Übermass an harten Materialien verwendet wird, gepaart mit sterilen weissen Wänden und andererseits lange, schmale Korridore und riesige Fensterfronten das offene Raumkonzept "abrunden".

Dies alles fördert die Yang-Energie: Aktivität, Neues, Bewegung, nach aussen gerichtete Energie, Rationalität etc. Im rechten Mass also eigentlich alles sehr positive und auch nützliche Aspekte des Lebens.

In einer Gesellschaft jedoch, welche im Superlativ lebt (immer mehr, besser, höher, schneller, weiter und bitte schön in immer kürzerer Zeit) eine echte Herausforderung.

Zu vergleichen sind solche Situationen mit einem anhaltenden "Ausatmen". Kein Mensch kann auf Dauer nur ausatmen ohne zwischendurch auch mal Luft zu holen. Kein Wunder geht da einem irgendwann mal die Puste aus!

Um so wichtiger ist es also, sein Zuhause bewusst einzurichten. Gestalte deine Räume so, dass du auch wieder zur Ruhe kommen und Energie tanken kannst. Achte auf einen Ausgleich von Yin und Yang. Bringe vor den Fenstern Vorhänge an, welche du bei Bedarf zuziehen kannst und so für den nötigen Schutz und Geschlossenheit sorgst. Das hält die Energie im Raum und somit bei dir.

Bringe mit Teppichen, Polstermöbeln und grossen, rundblättrigen Pflanzen mehr Weichheit in den Raum. Wähle nicht nur helle oder nur dunkle Farbtöne bei der Gestaltung. Achte auch hierbei auf eine Ausgewogenheit.

Widme deinem Schlafplatz besondere Aufmerksamkeit. Hier verbringst du pro Tag viele Stunden. Und auch wenn du dabei meist die Augen geschlossen hast und deine Umgebung nicht direkt sehen kannst, so nimmst du deren Energie trotzdem wahr. Gestalte diesen Raum ruhig, eher Yin-betont.

Herzlichst Eure

Karin Fallet-Hodel

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Yang: männlich, geometrische Formen, harte Materialien, leicht, bewegt, helle Farben, knallige Farben

Yin: weiblich, runde und geschwungene Formen, weich, schwere Materialien, ruhend, kalt, dunkle Farben, ruhige Farben

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