Karin Scherer

Jan. 163 Min.

Schenke deinen Räumen Liebe

Hast du schon mal jemandem ins Gesicht geschaut und wusstest genau, was er oder sie fühlt? Ob es der Person dir gegenüber gut geht oder ob sie Sorgen hat?

Wir alle kommunizieren miteinander und dafür müssen wir nicht einmal unbedingt Worte verwenden. Und das ist nicht nur bei uns Menschen so, oder bei Tieren, auch unsere Räume kommunizieren mit uns. Sie haben eine eigene Energie, eine Ausstrahlung.

Manche Räume wirken auf Anhieb einladend und freundlich, während andere einen eher abweisenden Charakter an den Tag legen. Da geht man nicht so gerne hinein und ist froh, wenn man sie schnell wieder verlassen kann.

Wartezimmer bei Ärzten sind so ein Beispiel. Ganz abgesehen davon, dass man selten super-duper gerne zu Ärzten geht, da dies bedeutet, dass körperlich irgendwas im Argen liegt, wirken die Wartezimmer meist äusserst kühl, fast abweisend. Das viele Weiss, die reihum aufgestellten Stühle und das grelle Licht stressen unser Nervensystem und lassen uns alles andere als entspannt sein.

Wenn wir fremde Räume betreten, scannen wir ganz automatisch das neue Umfeld und spüren instinktiv, ob wir uns hier wohl fühlen oder nicht. Bei unseren eigenen Räumen sieht das oft aber ein wenig anders aus.

Meist ist es so, dass wir beim Umzug in unser neues Zuhause erst mal möglichst alles mitnehmen und es irgendwie platzieren mit dem Gedanken, dass man ja später nochmals schauen kann, ob das alles wirklich so passt. Dies geschieht jedoch eher selten. Man ist müde vom Umzug und erst mal froh, dass man für alles einen "geeigneten" Platz gefunden hat. Ausserdem hängen die Lampen ja jetzt schon und die Kisten sind auch endlich ausgeräumt. Weshalb also schon wieder alles ändern? Und so gewöhnen wir uns daran und überlegen nicht weiter, ob uns unsere Räume, so wie wir sie gestaltet haben, nun stärken oder vielleicht doch eher schwächen.

Das ist nicht nur schade, es kann dein Leben auch nachhaltig beeinträchtigen.

Wenn du in Räumen lebst, die dir tendenziell mehr Energie entziehen als sie dir geben, spürst du das über kurz oder lang in allen Lebensbereichen.

Egal ob du gerade umgezogen bist, erst noch umziehen wirst oder bereits seit längerem in deinem Zuhause wohnst: Gewöhne es dir an, regelmässig mit einem frischen Blick durch deine Räume zu gehen und dir folgende Fragen zu stellen:

  • Heissen mich meine Räume willkommen?

  • Zaubert es mir ein Lächeln aufs Gesicht, wenn ich meine Räume betrachte?

  • Fühlen sich meine Räume freundlich an oder abweisend?

  • Gibt es Bereiche, in denen ich mich gar nicht gerne aufhalte?

  • Kann ich mich im Raum gut entspannen oder fühle ich mich vielleicht etwas unruhig?

  • Gibt es dunkle Ecken?

  • Wirkt der Raum kühl und steril?

  • Würde ich mich als Gast hier wohl fühlen?

  • Was fällt mir als erstes auf, wenn ich den Raum betrete? Ist dies etwas schönes oder etwas das mich stört?

  • Gibt er irgendwo Stolperfallen?

  • Wo gibt es defekte oder kaputte Gegenstände?

Falls es dir schwer fällt, deine Räume mit einem neutralen Blick zu betrachten, dann wende einen einfachen Trick an: Schiesse Fotos aus allen Winkeln und mach die Übung von oben anschliessend, während du die Fotos betrachtest.

Die Kameralinse verschafft dir einen gewissen Abstand und zeigt dir ungeschönt, was du sonst vielleicht gerne übersiehst: den Wäscheberg im Schlafzimmer (auch genannt "der Stuhl"), die Unordnung in der Küche, das viele abweisende Weiss, die schrägen Bilder, die kahlen Wände etc.

Und nun überlege dir:

  • Wo braucht es vielleicht noch einen Farbklecks?

  • Wo fehlt eine Pflanze?

  • Wo darf Ordnung geschaffen werden?

  • Wo benötigt es mehr Weichheit und Wärme?

  • Wo bedarf es einer anderen Lichtquelle.

  • Was darf repariert werden?

  • Welche Möbel sollten umplatziert werden?

Räume, die mit Liebe gestaltet werden haben eine ganz andere Energie. Je mehr Liebe und Aufmerksamkeit du in die Gestaltung deiner Räume steckst, desto mehr beginnen sie zu leuchten und desto mehr gute Energie schenken sie dir wieder zurück. Du wirst den Unterschied spüren! Gerne unterstütze ich dich auch dabei.

Alles Liebe

Karin

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