Karin Scherer

9. Okt. 20192 Min.

Wenn der Herbstblues ruft

Aktualisiert: 15. Okt. 2019

Gerade vor etwa einer Woche meinte eine liebe Bekannte, dass sie wohl gerade voll den Herbstblues habe. Sie könnte den ganzen Tag, ohne bestimmten Grund, einfach so losheulen, würde sich am liebsten unter der Bettdecke verkriechen uns erst wieder darunter hervor kommen, wenn sich der Nebel verzogen hat. Dabei hat sie das so wunderschön humorvoll geschildert, dass ich schmunzeln musste.

Ich kann ihr da nur zu gut nachfühlen. Früher hatte ich diese Phasen ganz intensiv. Die Abnahme der Sonnenenergie machte sich in mir immer sehr stark bemerkbar. Ich bekam die Kriese, wenn ich am Morgen aufstehen musst und es noch dunkel war.

Warum soll ich aufstehen, wenn es ja die Sonne auch noch nicht tut? Das ist voll unfair!

Kennst du das auch?

Heute sieht das zum Glück etwas anders aus bei mir. Ich freue mich inzwischen sogar richtig auf diese Zeit. Das hat unter anderem auch damit zu tun, dass ich um die Bedeutung dieser Zeitqualität weiss und sie sehr schätze.

Die Natur in ihrer unendlichen Weisheit und Intelligenz zeigt uns wunderschön auf, wie es geht: Jetzt im Herbst ist Erntezeit.

Schau dir an, was du alles hast. Dies umfasst materielle wie auch immaterielle Güter.

Geniesse deine Erfolge, sei dankbar für alles, was du an Erfahrungen gesammelt hast, für die Fülle, die dich jetzt umgibt.

Ich bin immer wieder überwältigt davon, welche Fülle an Farben und Früchten uns die Natur zu dieser Jahreszeit schenkt!

Zugleich geht damit auch der Beginn der inneren Einkehr, der Besinnung auf die eigenen Wurzeln, einher. Die Bäume und Sträucher ziehen ihren Saft, und damit auch ihre Energie, wieder aus der Peripherie ins Innere zurück. Sie konzentrieren ihre Kraft auf das Wesentliche, um dann im nächsten Frühling wieder genug Energie für den Neustart, die Expansion zu haben.

Das sollten wir jetzt auch tun. Zu dieser Jahreszeit geniesse ich einerseits die Fülle mit voller Dankbarkeit und ziehe dabei gleichzeitig auch Bilanz:

- Was tut mir gut?

- Was hat mich voran gebracht?

- Was war belastend ?

- Welche Denk- und Verhaltensmuster waren hinderlich?

- Was darf ich loslassen?

- Was verpufft unnötig wertvolle Energie?

- Was ist mir wirklich wichtig? Und was eben nicht?

- Wovon will ich mehr?

Mache es am besten schriftlich, das hat mehr Kraft.

Es ist wie ein innerer Hausputz, ein inneres Ausmisten und unglaublich befreiend!

Meist unterstreiche ich dies dann auch noch mit der entsprechenden Handlung im Aussen. Dazu aber mehr im nächsten Blogartikel.

Sollte sich dann trotzdem mal der Blues bei mir zurückmelden, dann ist inzwischen mein Umgang damit ein anderer geworden: Ich ziehe mich muckelig-warm an, mach mir 'nen leckeren Johanniskraut-Tee (empfohlen nur für Menschen, die nicht ausschliesslich mit der Pille verhüten!), diffuse Melisse und Wild Orange, zünde viele schöne Kerzen an, lass tolle Musik laufen (vielleicht sogar Blues ;o)), kuschle mich auf dem Sofa ein und lese ein spannendes Buch.

Und was tut dir dann gut? Teile mir doch mit, wie du mit dem Herbstblues umgehst.

In diesem Sinne grüsse ich dich ganz herzlich

Karin Fallet-Hodel

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