Karin Scherer

18. Juli 20223 Min.

Die Macht der Kellerräume

Ich glaube wir sind uns darin alle einig, dass Kellerräume äusserst praktisch sind. Oft gehören sie bei der Wohnungssuche zu den absoluten k.o.-Kriterien. Dies umso mehr, wenn die Wohnung an sich kaum bis wenig Stauraum bietet.

Keinen Keller - ohne mich!

Dabei dient der Keller als Abstellkammer und Lagerraum für allerlei Vorräte und Dinge, die gerade nicht gebraucht werden. Der Einrichtungsgestaltung wird selten viel Aufmerksamkeit geschenkt. Warum denn auch? Schliesslich ist man ja jeweils nur ganz kurz im Keller, um was reinzustellen oder wieder rauszuholen.

Meist sind die Kellerräume rasch arg vollgestellt. Alles, was gerade nicht benötigt wird und man nicht gleich entsorgen möchte, wird in den Keller verfrachtet und dabei nicht selten vergessen. Ganz nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn". So ist der Keller schnell überfüllt, vollgestopft und unübersichtlich.

Du magst dir an dieser Stelle vielleicht denken: "Ja, das ist doch normal. Macht doch jeder so. Wieso widmet Karin einen ganzen Blogartikel zu diesem Thema?"

Habe ich recht?

Nun, lass es mich dir gerne erklären:

Während die täglich genutzten Wohnräume unseres Zuhauses mit dem Tagesbewusstsein, also unserem bewussten und aktiven Denken, in Verbindung stehen, so symbolisieren die Kellerräume unser Unterbewusstsein. Auch dorthin verfrachten wir nur allzu gerne Erfahrungen, Gefühle und Erlebnisse, die wir nicht so gerne ständig präsent haben möchten. Wir packen sie weg und versuchen sie zu vergessen.

Doch das geht nicht. Genauso wenig wie sich die Dinge in deinem Keller von alleine aus dem Staub machen, verschwinden auch diese Seelenlasten nicht so einfach ohne dein Zutun.

Und wenn du dir vor Augen führst, dass wir mit unserem Denken, Fühlen und Handeln bis zu 95% durch unser Unterbewusstsein gesteuert werden, wird deutlich, wie machtvoll dieses ist und welche Bedeutung die eigenen Kellerräume dadurch erhalten.

Es lohnt sich daher, seinen Keller in regelmässigen Abständen auszumisten und auf unnütze Dinge hin zu überprüfen.

Ich weiss, diese Aufgabe ist nicht wirklich prickelnd und lässt dich wahrscheinlich nicht gerade in Verzückung geraten. Ich darf mich selber auch immer wieder aufraffen, um es in Angriff zu nehmen.

Doch eines verspreche ich dir: Es lohnt sich, bringt dir unter Umständen neue Erkenntnisse über dich selbst und hinterher fühlst du dich um einiges leichter und befreiter!

Mein Tipp an dich:

  • Nimm dir genügend Zeit für diese Arbeit.

  • Mache mindestens einen Teil der Arbeit alleine.

  • Leg dir einen Stift und ein Blatt Papier bereit, um aufkommende Gedanken und Gefühle festhalten zu können.

  • Lüfte wenn möglich am Ende alles gut durch und versprühe anschliessend ätherische Citrus-Öle.

Da der Keller mit dem Unterbewusstsein in direkter Verbindung steht, kann es sehr gut sein, dass deine Gedanken immer wieder zu vergangenen Ereignissen abdriften, von einer Szene zur nächsten springen und die unterschiedlichsten Gefühle in dir hochkommen während du aussortierst. Das ist gut so!

Indem du im Aussen Ordnung schaffst, ordnet sich auch in dir drin einiges neu.

Notiere stichwortartig, was in dir hoch kommt, damit du es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal in Ruhe anschauen kannst. Das was sich dir zeigt, will deine Aufmerksamkeit, damit es sich im Anschluss lösen kann. Vielleicht erkennst du dadurch auch, welche negativen und hinderlichen Glaubenssätze und Gedankenmuster aus deiner Vergangenheit noch immer in dir schlummern, die dir heute jedoch nicht mehr dienlich sind.

Nimm es als Entdeckungsreise, die dir hilft, emotionale Altlasten loszuwerden.

Praktische Umsetzungstipps

Mach dir am besten 3 Stapel:

  1. wird verkauft

  2. wird verschenkt

  3. wird entsorgt

Nicht alles muss zwingend gleich fortgeschmissen werden. Unter Umständen verbergen sich in deinem Keller Schätze, die jemand anderen sehr glücklich machen würden, nur eben dich nicht mehr.

Hier ein kleiner Überblick über die Dinge, von denen du dich verabschieden darfst:

  • alte Zeitungen und Zeitschriften

  • leere Schachteln

  • alte Kleider, die du eh nie mehr anziehen wirst (zu klein, verwaschen, durchgetragen...)

  • abgelaufene Vorräte

  • defekte Geräte

  • Küchengeräte, die du nie nutzt

  • alte Schuhe

  • doppeltes Werkzeug (wer braucht schon 7 identische Schraubenzieher?)

  • Farb- und Lackreste

  • überzählige leere Marmeladengläser

  • Dosen und Altglas

  • Blumentöpfe und Vasen, die du nie verwendest

  • überzählige "Guezli-Büchsen" (Metallschachteln, in welchen selbstgebackene Weihnachtskekse aufbewahrt werden)

  • Dinge und Erinnerungen deiner Verflossenen (es wird Zeit loszulassen!)

  • Fastnachtskleider, Kostüme

Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit meiner Liste. Ich bin mir sicher, dass dir noch mehr Dinge einfallen, die deinen Keller verlassen dürfen. ;o)

Überlege dir anschliessend ein gutes Ordnungssystem, das dir dabei hilft, künftig besser den Überblick zu wahren.

Alles Liebe

Karin

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