Karin Scherer

17. März 20215 Min.

Gartenplanung nach Feng Shui

Wir hatten bereits das Glück die erste Warmwetterperiode erleben zu dürfen. Und vielleicht tickst du ja ähnlich wie ich und es zieht dich an solchen Tagen wie ein Magnet nach draussen, um zu sehen, wie alles zu spriessen beginnt. Ich liebe einfach diese umwälzende und umformende Energie! Die Natur ist in den Startlöchern und wartet nur darauf, sich in ihrer ganzen Fülle zeigen zu dürfen.

Dabei kreisen meine Gedanken auch unweigerlich darum, was es alles zu tun gibt und was ich gerne in meinem Garten verändern möchte.

Dazu gehe ich die verschiedenen Gartenbereiche in Ruhe ab. Ich fühl mich ein und lasse innere Bilder entstehen.

Auch überlege ich mir, wie es in den entsprechenden Lebensbereichen bei mir gerade so läuft. Genau wie bei den Innenräumen stehen die verschiedenen Himmelsrichtungen im Garten mit den unterschiedlichen Lebensbereiche in Beziehung.

In welchen Lebensbereichen scheint es zu harzen?

Was darf sich verändern?

Wo brauche ich frischen Wind?

Grundsätzlich solltest du dir vor der Gartengestaltung auch immer folgende Fragen stellen:

- Welche Funktionen soll mein Garten erfüllen?

- Wieviel Zeit bin ich bereit regelmässig in ihn zu investieren?

Ein Garten, der an den Wochenenden zur Erholung und für Grillfeste benutzt wird sieht ganz anders aus als einer, der den Kindern Spielmöglichkeiten bietet. Genauso unterscheidet sich das Erscheinungsbild eines Gartens, der als Meditations- und Rückzugsort verwendet wird von demjenigen eines passionierten Hobby-Gärtners, der sein eigenes Gemüse zieht.

Je grösser dein Garten ist, desto mehr unterschiedliche Funktionsbereiche kann er vereinen. Also: Was ist DIR wichtig?

Nachdem diese Frage geklärt ist, ein paar Grundregeln bei der Gestaltung:

Allgemein

Ein Garten wirkt schnell langweilig und unpersönlich, wenn er zu leer und monoton gestaltet ist. Dies ist sehr gut an "Architekten-Gärten" bei Neubauten zu erkennen. Diese weisen als Standard-Grundbepflanzung eigentlich immer eine Rasenfläche auf, die durch Thuja-Hecken begrenzt wird. Das wirkt zwar aufgeräumt und auf den ersten Blick chic, doch wirst du dich in einem solchen Garten nur schwer wirklich entspannen können. Die Energie zirkuliert viel zu schnell und lässt deinen Geist nicht zur Ruhe kommen.

Unterteile deinen Garten - auch optisch. Gestalte unterschiedliche Bereiche wie einen Essbereich, Rückzugsbereich, Spielbereich etc. und trenne diese durch geschickte Bepflanzung und andere Dekorationselemente voneinander ab. Dabei muss der Essbereich nicht zwingend nahe am Haus liegen.

Dies geht übrigens auch gut in kleineren Gärten. Dadurch wirken sie viel grösser.

Durch unterschiedliche Bodenbeläge verstärkst du diesen Effekt zusätzlich.

Beziehe runde, organische Formen in die Planung mit ein. Auch Wege müssen nicht immer schnurgerade durch die Gegend führen. Es wirkt viel spannender und harmonischer, wenn Biegungen eingeplant werden.

Wähle vorzugsweise einheimische Pflanzen, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten blühen. Dadurch verändert sich das Bild, das sich dir bietet, übers Jahr hinweg und Bienen sowie andere Insekten finden immer genügend Nahrung. Wähle für deinem Garten biologische Produkte.

Sorge für überraschende Eindrücke, indem du an ausgewählten Stellen Statuen, Solarleuchten, Wasserspiele oder besondere Steine platzierst.

Achte darauf, dass alle fünf Sinne stimuliert werden. Wir sind sensitive (sinnesorientierte) Wesen und brauchen positive Sinneseindrücke, um uns entspannt und kreativ zu fühlen.

Zentrum

Das Zentrum repräsentiert die Lebenskraft genau so wie die Gesundheit. Es ist daher ein sehr wichtiger Energiepunkt im Garten. Je offener und sammelnder das Zentrum gestaltet ist, desto mehr nährt dich dein Garten.

Eine Rasenfläche oder ein schön gestalteter Platz (wie auf dem Bild) sind ideal. Du kannst das Zentrum noch zusätzlich stärken, in dem du einen Springbrunnen, eine Sonnenuhr, eine Kräuterspirale oder eine grosse Metallkugel aufstellst. Hier passen erdige Farben wie Braun, Gelb, Orange oder Ocker sehr gut. Auch Gegenstände aus Terrakotta, Keramik, Stein oder Ton wirken stärkend.

Ost- und Südost-Bereich

Der Ostbereich steht mit der Familie, unseren Wurzeln und der Vergangenheit in Verbindung, während der Südosten den inneren und äusseren Reichtum widerspiegelt. Beide Himmelsrichtungen werden dem Element Holz zugeordnet.

Hier braucht es eine klare Strukturierung. Steht in diesem Bereich zum Beispiel der Geräteschuppen, so rate ich dir dringend diesen auszumisten und Ordnung reinzubringen. Alte Energien, verursacht durch kaputte und ungebrauchte Gegenstände, wirken sich hier besonders hinderlich auf das persönliche Wachstum, das Selbstwertgefühl, die Zufriedenheit, die Finanzen sowie das Umsetzen von Ideen aus.

Gestärkt werden die beiden Bereiche am besten mit satten, grünen und hochwachsenden Pflanzen. Jegliche Holzelemente wirken sich ebenfalls förderlich aus. Aber auch Wasser in Form einer Vogeltränke, eines Quellsteins, Brunnens, Gartenteiches oder eines Bachverlaufes passt sehr gut.

Ideale Farben sind Grün, Blau und Türkis.

Vorsicht ist bei Metallobjekten geboten. Sie wirken an dieser Stelle schwächend und sollten nur sehr sparsam eingesetzt werden.

Norden und Süden

Diese beiden Himmelsrichtungen stehen sich nicht nur direkt gegenüber, sie werden auch zwei absolut gegensätzlichen Elementen zugeordnet.

Während der Norden das Element Wasser vertritt und für die Karriere sowie den Lebensfluss steht, repräsentiert der Süden das Element Feuer, die persönliche Ausstrahlung, Ruhm und Charisma.

Der Norden mag es heiter, hell und freundlich. Eine gute Beleuchtung wirkt sich äusserst fördern aus, genauso wie runde und geschwungene Formen. Passende Farben sind alle Schattierungen von Blau und Violett sowie Weiss, Silber und Gold. Klangspiele und Metallstatuen machen sich hier sehr gut.

Auch der Süden mag Licht. Daher ist alles was hell, strahlend und reflektierend ist genau richtig. Auch dürfen die Deko-Objekte ruhig etwas ausgefallener und extravaganter daherkommen. Blumen und Accessoires in allen Rot-Nuancen stärken den Süden ebenso wie Holzobjekte.

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Nordosten und Südwesten

Beide Richtungen werden dem Element Erde zugeordnet. Während der Nordosten für Wissen, die Suche nach dem Lebenssinn sowie die Intuition steht, widerspiegelt der Südwesten unsere Beziehungsfähigkeit.

Der Nordosten deines Gartens sollte Stabilität und Ruhe ausstrahlen. Gestalte ihn also so ruhig und störungsfrei wie nur möglich. Sorge für genügend Schutz mit Hilfe einer Hecke oder eines Sichtschutzes. Dies ist ein idealer Rückzugsort, um zu meditieren oder nachzudenken. Alles, was dich an dein inneres Wissen erinnert ist an dieser Stelle als Dekoration passend.

Der Südwesten ist hingegen hervorragend für den Essbereich geeignet. Aber auch ein kleiner Rückzugsort mit lediglich zwei Sitzgelegenheiten macht sich sehr gut und fördert die Paarbeziehung. Achte darauf, dass hier keine kaputten oder maroden Gegenstände herumliegen.

Da beide Bereich dem Element Erde zugeschrieben werden, eignen sich Accessoires wie Keramiktöpfe, Figuren und Objekte aus Stein, Lampen, Feuerstellen sowie alle Gelb-, Braun-, Rot- und Rosatöne.

Westen und Nordwesten

Die letzten beiden Bereiche deines Gartens sind dem Element Metall zugeordnet. Günstig wirken sich folglich die Farben Weiss, Silber, Grau sowie Gelb, Braun und Orange aus.

Dabei steht der Westen für die Kreativität und geistige sowie physische Kinder. Hier ist also der ideale Ort für den Spielplatz. Gestalte den Westen so farbenfroh und freudvoll wie möglich. Regenbogenfarbene Windräder, bunte Gartenkugeln, Gartenspiralen und Flatterbänder sorgen für Leichtigkeit und Freude. Ebenfalls geeignet ist dieser Standort für deinen Nutz- und Naschgarten oder für dein Duft-und Kräuterbeet.

Der Nordwesten steht für hilfreiche Freunde. Daher kannst du an dieser Stelle gut die Geschenke deiner Freunde und Bekannten platzieren. Auch passend sind Metallobjekte jeglicher Art, ebenso wie Pflanzen mit einer runden Wuchsform wie z.B. das Schleierkraut, Hortensien oder Gardenien.

Am besten zeichnest du dir für die Grobplanung deines Gartens einen Plan aus der Vogelperspektive, in welchen du die unterschiedlichen Bereiche einzeichnest und die Bepflanzung sowie die Wegführung skizzierst.

Alles Liebe

Karin

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